Cross Link Nach oben

Nachhaltig, funktional, anders: Die Entstehungsgeschichte von Locklair

Minimalismus trifft Nachhaltigkeit: Locklair setzt mit edlen Slim Wallets aus Papierleder ein starkes Zeichen für modernes Design und umweltbewusstes Konsumverhalten. Im Interview gibt Mitgründer Tim Locklair exklusive Einblicke in die Gründungsgeschichte, Herausforderungen und Zukunftspläne des innovativen Start-ups.

Nachhaltig, funktional, anders: Die Entstehungsgeschichte von Locklair
Veröffentlicht am:


Im Rahmen unserer Gründerstories haben wir mit Tim Locklair, einem der beiden Köpfe hinter Locklair, gesprochen. Gemeinsam mit Björn Striepke hat er ein Unternehmen aufgebaut, das Minimalismus und Nachhaltigkeit in edlen Accessoires vereint. Im Interview erzählt Tim, wie sie auf Papierleder als Material gestoßen sind, welche Herausforderungen sie als Gründer gemeistert haben und wie sie Locklair strategisch weiterentwickeln wollen.

Logo Locklair

Nachhaltige Innovation: Warum Papierleder als Materialwahl?

Locklair steht für minimalistische Designs und nachhaltige Materialien wie Papierleder. Wie seid ihr auf die Idee gekommen, dieses spezielle Material zu verwenden, und welche Vorteile bietet es gegenüber herkömmlichen Materialien? 

Vor ca. 7 Jahren hatten wir das erste Mal von Papierleder gehört als nachhaltige und vegane Alternative zu Echtleder. Wir schauten uns die Rezensionen bei Amazon an und schlossen daraus, dass die Portemonnaies gut ankommen. Unser Empfinden nach, wirkten die damaligen Designs eher grob und billig. Daher kam uns die Idee, hochwertige und edle Accessoires aus Papierleder zu designen. Nachhaltigkeit und modernes Design in unseren Produkten zu vereinen, ist bis heute unser Antrieb. Ein großer Vorteil von Papierleder im Vergleich zu vielen anderen Kunstledern ist die lange  Haltbarkeit. Kunstleder hat den Ruf nicht so lange zu halten wie Echtleder und häufig erzählen uns  Leute, wie zufrieden sie mit ihrem Echtleder Portemonnaie sind, dass schon 10 Jahre hält. Unser  Papierleder ist ebenso sehr langlebig. 

Schlichtheit und Funktionalität: Wie kommuniziert man eine klare Designphilosophie?

Eure Produkte zeichnen sich durch Schlichtheit und Funktionalität aus. Wie kommuniziert ihr diese Werte an eure Kund:innen, um euch von anderen Marken abzuheben? 

Unsere Zielgruppe ist zu einem großen Teil die junge Generation. Hier ist es gerade im Trend, gerade auch weil Bargeld weniger wird, ein schlankes Portemonnaie zu wählen. Eins der beliebtesten Keywords ist hier der Begriff „Slim Wallet“, der häufig verwendet wird und den wir auch verwenden. Die Funktionalität wie beispielsweise mit unserem SWIPE Wallet oder für unser Mini Damen Portemonnaie präsentieren wir vor allem mit Bildern und Videos. Diese zeigen dem Kunden am besten, was ihn erwartet und was das Wallet wirklich kann. Generell lassen sich häufig mit Bildern  und Videos viel mehr und genauere Informationen vermitteln, als wenn man probiert diese textlich  zu präsentieren. Für den Kunden sollte es so einfach wie möglich sein, die Funktionen zu verstehen. 

Locklair Slim Wallet

Nachhaltigkeit als Unternehmensgrundsatz: Wie sieht eine faire Lieferkette aus?

Nachhaltigkeit ist ein zentraler Bestandteil eures Geschäftsmodells. Wie stellt ihr sicher, dass diese Werte in der gesamten Lieferkette eingehalten werden? 

Unsere Produkte werden ausschließlich in Europa hergestellt. So werden zum Beispiel fast alle unserer Portemonnaies in Portugal und Polen genäht. Beides sind keine Entwicklungsländer und haben dementsprechend bestimmte Standards für Arbeitsbedingungen. Damit kümmern wir uns um Fairness und eine entsprechende Qualität unserer Designs. Des Weiteren setzen wir auf Materialien, die in Deutschland oder Europa hergestellt werden. Z. B. ist unser Papierleder made in Germany und unser Korkleder wird in Portugal hergestellt. Zudem setzen wir auf vertrauenswürdige Zertifikate wie  den OEKOTEX 100 Standard, das GOTS Label oder den Blauen Engel bei der Materialbeschaffung.  Dies macht die Suche häufig aufwendig, doch am Ende haben wir ein Produkt vorliegen, auf das wir  wirklich stolz sind.

Wachsende Nachfrage nach Minimalismus: Welche Trends prägen die Zukunft?

Die Nachfrage nach minimalistischen und nachhaltigen Produkten wächst stetig. Welche Trends seht ihr in diesem Bereich, und wie plant ihr, Locklair weiterzuentwickeln, um diese Trends zu bedienen? 

Grundsätzlich ist zu beobachten, dass sich mehr Leute für Nachhaltigkeit interessieren, doch nur wenige kennen sich richtig gut aus und beschäftigen sich ausgiebig damit. Daher sehen wir auch eine Aufgabe darin über bestimmte Missstände aufzuklären und ein Bewusstsein dafür zu schaffen. Zum Beispiel bringen wir auch Echtleder Portemonnaies raus. Echtleder kann, wenn es falsch gegerbt wurde, Chrom VI enthalten, welches giftig ist. Somit ist es gar nicht unüblich, dass wir in Deutschland  Lederprodukte mit Giftstoffen kaufen. Wissen tun dies aber nur die Wenigsten. Daher geht es z.B. in  diesem Fall auch darum ein Problembewusstsein zu schaffen, bevor wir die Lösung präsentieren.  

Zukünftig wollen wir auch noch mehr Kleidungsartikel rausbringen, auch hier achten wir auf unseren ganzheitlichen nachhaltigen Ansatz abseits vom Trend. 

Locklair Wallet

Qualität und Langlebigkeit: Wie überzeugt man Kund:innen?

Ihr betont die Langlebigkeit eurer Produkte. Wie wichtig ist dieser Aspekt für eure Kund:innen, und wie hebt ihr das in euren Marketingkampagnen hervor? 

Viele Leute haben ein großes Vertrauen in Echtleder und sind überzeugt von der Langlebigkeit. Bei unserem Stand auf dem Weihnachtsmarkt haben uns viele Leute erzählt, dass ihr Echtleder Portemonnaie schon viele Jahre hält mit der Nachfrage, wie es bei unseren veganen Alternativen aussähe. Generell ist es durchaus berechtig, genau hinzuschauen. Denn Kunstleder hat häufig zu Recht den Ruf, weniger lange zu halten. Gerade weil die Leute so schlechte Erfahrungen damit gemacht haben, heben wir unsere Garantien hervor. Langlebigkeit ist einer der wichtigsten Schritte,  für eine nachhaltigere Gesellschaft. Auch in unserer Produktentwicklung ist sie von großer  Bedeutung und daher geben wir gerne Garantien. 

SEO für den eigenen Shop vs. Amazon: Wie kombiniert man beide Strategien?

Wie kombiniert ihr eure SEO-Strategie für euren eigenen Online-Shop mit den speziellen Anforderungen von Amazon-SEO, um sowohl auf eurer Website als auch auf Marktplätzen wie Amazon maximale Sichtbarkeit und Verkäufe zu erzielen? 

SEO spielt bei unserem Onlineshop und auf anderen Online-Marktplätzen eher eine kleinere Rolle. Natürlich verwenden wir die wichtigsten Keywords, die am besten unser Produkt beschreiben, damit die Leute, die danach suchen, auch unsere Portemonnaies finden. Auf unserem Onlineshop haben wir zudem begonnen Blogartikel zu veröffentlichen, wo wir den Leuten Einblick geben, was sich bei uns so tut und das kann durchaus auch im Google Ranking belohnt werden. Erfahrungsgemäß spielen die Bilder, wirklich tolle Produkte und das Ausspielen mit gezielten Ads (in unserem Fall) die größere Rolle.

Die richtigen Tools: Welche Plattformen und Technologien unterstützen euer Wachstum?

Welche digitalen Tools oder Plattformen nutzt ihr regelmäßig für eure Marketingstrategie? Gibt es Technologien oder Ansätze, die euch besonders geholfen haben, eure Zielgruppe effektiv zu erreichen? 

Ich persönlich glaube, dass das Thema Persönlichkeit, Authentizität und Transparenz mehr an Wert gewinnt in der heutigen Zeit. Häufig weiß man nicht, wem man glauben kann. Über die Plattformen Tiktok und Instagram geben wir vermehrt seit Ende 2024 Einblick in unsere Arbeit. Diese Plattformen bieten einem die Möglichkeit, so nah wie wahrscheinlich nie zuvor viele Menschen zu erreichen und mit ihnen zu teilen, an welchen Visionen man arbeitet. 

Neue Tools wie ChatGPT sind großartig für Ideenfindungen und auch in anderen Bereichen bereichert uns dieses Tool sehr. Für Social Media benutzen wir es aber kaum, da wie erwähnt unsere persönliche Mission im Vordergrund steht und wir den Leuten authentisch und transparent zeigen, was wir tun. 

Locklair Damen Wallet

Wandel im Online-Marketing: Welche Strategien haben sich bewährt?

Wie hat sich euer Ansatz im Online-Marketing seit der Gründung verändert? Welche Kanäle oder Strategien haben sich als besonders erfolgreich erwiesen? 

Am Anfang der Gründung waren unsere Werte noch schwammig und unsere Zielgruppe konnten wir daher nur ungenau definieren. Mit am erfolgreichsten waren damals und sind auch immer noch unsere Suchmaschinen Kampagnen auf Amazon. Hier bieten wir auf Keywords wie „Portemonnaie…“,  „vegan“, „papierleder“, „korkleder“ und dafür werden unserer Produkte den Suchenden angezeigt. 

Zudem haben wir unsere Produkte weiterentwickelt, da wir gemerkt haben, dass unsere Produkte gut ankommen, allerdings auch nicht mehr Leute aktiv nach Papierleder oder Korkleder suchen. Damit haben wir uns vorgenommen, Portemonnaies mit unseren Werten für eine breitere Zielgruppe zu entwickeln. 

Auch haben wir 2024 unseren eigenen Onlineshop gelauncht, da wir Leute erreichen wollten, die lieber bei Google suchen oder nicht bei Amazon bestellen mögen. Hier hat sich herausgestellt, dass auch ohne Werbung schon einige Kunden auf unseren Shop aufmerksam wurden und bestellt haben, wahrscheinlich durch die Empfehlungen von den bisher verkauften Produkten über Amazon. 

Aktuell nehmen wir die Leute vermehrt über Social Media mit. Wie viele Kunden wir dadurch aktiv gewonnen haben, ist eher schwer zu sagen, doch wir persönlich glauben, dass es langfristig eine super Möglichkeit ist, eine Marke aufzubauen.

Erfolgreiche Zusammenarbeit: Wie wählt ihr eure Partner aus?

Ihr arbeitet eng mit Partnern zusammen, um eure Produkte zu entwickeln und herzustellen. Wie wählt ihr diese Partner aus, und welche Rolle spielen sie in eurem Erfolg? 

Der Erfolg unserer Partner ist maßgeblich. Mit guten Partnern kann man reibungslos hochwertige Produkte anbieten, was bei unseren individuellen Designs nur ein kleiner Teil der Betriebe, die wir anfragen, wirklich schafft. Partner, die keine intrinsische Motivation haben, unsere Vorgaben akkurat umzusetzen, führen zu enormen Zeitverzögerungen und Kompromissen an den Produkten, was unserer Marke schaden würde. 

Solche Partner zu finden, ist gar nicht so leicht. Zumeist müssen wir erst mal recherchieren und viele Unternehmen anschreiben. Egal ob Produktionsstätten für unsere Portemonnaie-Designs oder  Hersteller für unsere individuellen Materialien, Logos, Verpackungen usw. Meistens sende ich die gleiche Anfrage an 5 bis 20 Unternehmen (abhängig vom Fall). An der Art der Rückmeldung merkt man zumeist schon, ob das Unternehmen an einer Zusammenarbeit interessiert ist. Maßgeblich für eine Zusammenarbeit ist ein: Hochwertiges Sample des zu produzierenden Designs, einen zuverlässigen Ansprechpartner für Bestellungen und Änderungswünsche (meistens telefonisch) und dass die Lieferung qualitativ ankommt. Falls ein Fehler passiert, ist uns zudem wichtig, dass das Unternehmen sich um eine zufriedenstellende Lösung kümmert. 

Das alles ist für die meisten Unternehmen nicht leicht zu erfüllen, gerade da wir keine Bestellmengen im vierstelligen Bereich haben und trotzdem Qualität wichtig ist. Doch die Suche und das Pflegen dieser Partnerkontakte lohnt sich. Für unser Geschäftsmodell ist es das Fundament. 

Tim im Lager

Leidenschaft für Design und Unternehmertum: Was hat euch motiviert?

Locklair ist mehr als nur ein Unternehmen für Accessoires - es repräsentiert eine Designphilosophie. Was hat euch persönlich motiviert, diesen ungewöhnlichen Weg zu gehen, und welche individuellen Erfahrungen haben eure Entscheidung, Locklair zu gründen, geprägt? 

Für die Gründung hat uns viel motiviert. Wir waren zu der Zeit noch in der Schule und mich persönlich (Tim Locklair) hat es dort gelangweilt. Ich wollte etwas Sinnvolles machen, was mir etwas bedeutet und was mich inspiriert und nicht stumpf fürs Abitur irgendwelche Integrale berechnen. Darum stand für mich schon fest, ich möchte nach der Schule etwas machen, dass mich begeistert. Gegründet haben wir dann sogar schon während unserer Schulzeit. Visionen und neue Produkte zu entwickeln, die meinen Werten entsprechen, tun genau das: Sie inspirieren und begeistern mich. 

Was wir beide als Gründer zudem noch gemeinsam haben, ist die Vorstellung eines modernen Unternehmens, das Mitarbeiter und ihren persönlichen Zweck der Existenz mit der Vision des Unternehmens verbindet. (Wen das näher interessiert, „The Big Five For Life“ ist ein gutes Buch, welches das Ganze näher erklärt.) Wir glauben, dass glückliche Mitarbeiter, die Spaß an ihrer Arbeit haben, auch für das Unternehmen die Wertvollsten sind.

Locklair: Design, Funktionalität und Nachhaltigkeit vereint

Mit viel Leidenschaft und Innovationsgeist hat uns Tim Locklair spannende Einblicke in die Welt von Locklair gewährt. Von der Idee, hochwertige Accessoires aus Papierleder zu entwerfen, bis hin zu nachhaltigen Produktionsprozessen in Europa – Locklair zeigt, dass Design und Umweltbewusstsein perfekt zusammenpassen.


Das Gespräch mit Tim Locklair hat gezeigt, dass Innovation und nachhaltige Visionen den Weg für erfolgreiche Gründungen ebnen können. Seine Geschichte beweist, dass der Mut, neue Materialien und Konzepte zu denken, maßgeblich zur Zukunft des Designs beiträgt.

Gründer Locklair
Gründer von Locklair Tim Locklair und Björn Striepke

KONTAKT:

www.locklair.shop

Durchschnittliche Bewertung 5 / 5. Anzahl Bewertungen: 2

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.