Pee & Bob: Wie ein Klapptöpfchen Elternleben und TV-Pitch eroberte
Im Rahmen unserer Gründerstories hat sich Anna Wirsching, Gründerin von Pee & Bob, die Zeit genommen, uns einen spannenden Blick hinter die Kulissen ihres Start-ups zu geben. Sie spricht mit uns über die Herausforderungen der Produktentwicklung, den Auftritt bei „Die Höhle der Löwen“ und warum sie sich ganz bewusst für eine Produktion in Deutschland entschieden hat.

Elevator-Pitch als Einleitung für das Interview
Bitte erkläre den Lesenden der AFS-Akademie etwas über euer StartUp. Wer bist du? Was tust du? Wer ist eure Zielgruppe? Was sind deine Ziele? Was zeichnet euer StartUp aus?
Ich bin Anna, die Gründerin von Pee & Bob und Mama von 2 richtigen tollen Kindern. Ich würde mich als humorvoll und liebevoll beschreiben. Und das spiegelt sich auch in unserem Umgang mit den Kunden wider. Unsere Zielgruppe sind vor allem Eltern kleiner Kinder und alle, die Kinder betreuen. Also auch Kindergärten, Großeltern etc.
Unser Ziel ist es, dass jeder, der unterwegs eine Lösung für das Problem Toilettensuche finden möchte, direkt an Pee & Bob denkt. Wir wollen also den Markt erobern. Uns zeichnet aus, dass wir erstens ein super hochwertiges Produkt entwickelt haben, das wir regional produzieren und dann natürlich unsere Kundennähe. Wir sind gerade im Service und beim Kundenkontakt unschlagbar möchte ich behaupten.
Hauptfragen zum Unternehmen & der Gründung
In den folgenden Fragen werfen wir einen detaillierten Blick auf die Gründungsgeschichte, die Entwicklung des Startups und die strategischen Entscheidungen dahinter.
Die Gründer berichten dabei offen über Herausforderungen, Erkenntnisse und Meilensteine ihres unternehmerischen Weges.
Der erste Schritt zur Idee: Wie ein unperfekter Prototyp den Weg zum Klapptöpfchen ebnete
Welcher Moment im Jahr 2022 hat dich endgültig überzeugt, ein mobiles Töpfchen entwickeln zu müssen, und wie sah dein allererster Prototyp aus?
Oh je, der erste Prototyp war nicht vorzeigbar, aber dennoch richtungsweisend. Mir war ja von Anfang an klar, wie unser Klapptöpfchen aussehen soll, aber die Feinheiten mussten nach und nach entwickelt werden.
Vom Prototyp zur Lösung: Technische Hürden beim Klapptöpfchen
Vom Garagen-Prototyp zum Serienwerkzeug: Welche technischen Hürden waren am schwierigsten und wie hast du sie gelöst?
Tatsächlich die Füße. Mein Traum war, dass man alles klappten kann, also nix umstecken muss. Leider ging das nicht, wenn es auch noch sehr stabil sein und sehr klein bleiben soll. Mit unserer fertigen Version bin ich nun aber mehr als zufrieden.
Warum Produktion in Deutschland? Für Wertschätzung, Qualität und kurze Wege
Weshalb hast du dich trotz höherer Kosten bewusst für eine komplette Produktion in Deutschland entschieden?
Naja, wir jammern alle über die Wirtschaft und fehlende Arbeitsplätze, aber jeder will dennoch am besten nix bezahlen und billig produzieren. Das passt nicht zusammen. Wenn wir unsere Wirtschaft unterstützen wollen, lange umweltbelastende Transporte reduzieren und kontrollierte Werkstoffe haben wollen, müssen wir etwas ändern. So wollte ich hier einfach einen Schritt tun und unsere Region und damit auch Arbeitsplätze sichern. Außerdem ist es schön, wenn man mit an der Maschine stehen kann und jeden Schritt mitbestimmen kann.

Stabil trotz Ansturm: Wie wir nach DHDL unsere Lieferketten im Griff behielten
Inwiefern hat der Auftritt bei „Die Höhle der Löwen“ eure Lieferketten- und Lagerplanung verändert?
Garnicht. Wir hatten uns damals gut vorbereitet und klar, war sehr viel los, aber wir sind unseren Lieferanten treu geblieben und sie uns auch. Wir ziehen alle an einem Strang.
So messen wir den Erfolg: Was den Product-Market-Fit bei Pee & Bob ausmacht
Welche Metriken definieren für dich aktuell den Product-Market-Fit von Pee & Bob?
Naja, wir kennen ja die Zahlung in unserem Shop, außerdem verkaufen wir auch auf Amazon und sind nun in sehr vielen BabyOne Filialen gelistet.
Community im Fokus: Wie Feedback unsere Produktentwicklung mitgestaltet
Wie fließt Community-Feedback (Farben, Zubehör, Bundles) strukturiert in eure Produkt-Roadmap ein?
Direkt. Wir nehmen jedes Feedback ernst und diskutieren die Themen auch im Team. Aber zum Glück bekommen wir meist positives Feedback.
Durchhalten trotz Zweifel: Was mich motiviert hat, nicht aufzugeben
Gab es einen Punkt, an dem du fast aufgegeben hättest? Was hat dich motiviert, doch weiterzumachen?
Einen? Haha…klar, manchmal ist man auch überfordert. Bin ich ja Neu-Unternehmerin. So viele Entscheidungen, immer richtig disponieren und noch so vieles mehr. Aber ich habe tolle Menschen um mich, die mich auffangen, wenn ich Hilfe brauche und das ist sehr wichtig.
Finanzierung jenseits von DHDL: Wie wir Werkzeug- und Spritzgusskosten bewältigt haben
Welche Finanzierungsschritte waren zusätzlich zum DHDL-Deal nötig, um Werkzeug- und Spritzgusskosten zu stemmen?
Uns war die Teilnahme bei DHDL wichtig, um einen Mentor zu finden, das finanzielle war auch ein Punkt, aber uns ging es nicht primär darum.
Pee & Bob in fünf Jahren: Entspannte Eltern, glückliche Kinder – bereit für den Alltag
Wo siehst du Pee & Bob in fünf Jahren: als fokussierter Category-Champion oder als Multi-Product-Brand?
Wer weiß, was kommt. Ich sehe uns in 5 Jahren in der Drogerie neben jedem Windelregal stehen, denn da gehören wir hin. Wenn ich spazieren gehe, möchte ich Buggys mit Pee & Bob´s sehen und keine Eltern, die mit einem heulenden Kind vom Spielplatz hasten, weil es dringen “muss”.
Ich möchte Eltern einfach eine Lösung bieten, die die Kinder und die Eltern bei Thema Toilettensuche entspannt bleiben lassen.

Fragen zu SEO / Online Marketing & Tools
Die wichtigsten Long-Tail-Keywords für „Töpfchentraining unterwegs“
Welche Long-Tail-Keywords rund um „Töpfchentraining unterwegs“ generieren den größten organischen Traffic?
Alles Richtung Töpfchen, Reisetöpfchen, Klapptöpfchen und windelfrei.
Retargeting nach TV: So aktivieren wir gezielt Wiederkäufer
Wie segmentiert ihr Retargeting-Zielgruppen nach der TV-Ausstrahlung, um Wiederkäufer zu aktivieren?
Wir arbeiten hier natürlich über Meta-Retargeting und arbeiten regelmäßig E-Mail-Kampagnen und Aktionen aus.
User-Generated Content: Schlüssel zur Conversion-Optimierung trotz Herausforderungen
Welche Rolle spielt User-Generated Content (z. B. Instagram-Reels) bei eurer Conversion-Optimierung?
Natürlich ein Große, aber das ist manchmal echt schwer, konsequent und täglich Content zu liefern.
KI trifft Persönlichkeit: Wo wir automatisieren – und wo nicht
An welchen Stellen setzt ihr KI-gestützte Tools ein und wo bleibt bewusst alles manuell?
Also, jede Antwort auf Social Media wird von mir persönlich beantwortet. Das möchte ich nicht automatisieren, weil dann immer auch ein bisschen von meiner Persönlichkeit verloren gehen würde.
Persönliche Fragen an die Gründer
Wichtigstes Learning: Ruhe bewahren als Mutter und Unternehmerin
Was war dein wichtigstes Learning als zweifache Mutter und Unternehmerin gleichzeitig?
Ruhe zu bewahren in jeder Situation. Wir ändern nichts an einer Situation, wenn wir ausflippen und uns verrückt machen. Im Gegenteil, wir verschlimmern Sie, weil wir alle damit anstecken. Das gilt sowohl für den Privat- als auch den Unternehmensbereich.
Familienzeit trotz Deadlines: So gelingt die Balance im Alltag
Wie organisierst du Familienzeit, wenn Produkt-Launch-Deadlines drängen?
Wir arbeiten dann oft, wenn die Kinder im Bett sind. Meinem Mann und mir ist es wichtig für die Kinder da zu sein. Also verteilen wir die Arbeit so, dass Sie es kaum mitbekommen. Klar muss ich auch mal nachmittags telefonieren, aber wenn meine Kinder von der Schule kommen, bin ich da und wir essen zusammen. Das ist super wichtig. Danach passen wir uns gegenseitig an den Tagesplan aller an.

Unternehmerische Inspiration: Vertrauen auf Netzwerk und Bauchgefühl statt Bücher und Podcasts
Welches Fachbuch oder Podcast hat dich zuletzt unternehmerisch inspiriert – und warum?
Weder noch, ich verlasse mich auf Menschen, die es gut mit mir meinen und auf mein Bauchgefühl. Es gibt ein paar Unternehmer in meinem Freundeskreis, die mich inspirieren und die ich einfach anrufe, wenn ich nicht weiter komme oder wir gehen schön essen.
Scheitern als Chance: Was Rückschläge für Wachstum bedeuten
Gibt es ein Scheitern in deinem Lebenslauf, das sich rückblickend als Segen erwiesen hat?
Mir fällt jetzt konkret nichts ein. Aber ich kann sagen, dass jedes Scheitern bzw. jeder Stolperstein uns weiter bringt. Wir lernen und wachsen.
Persönlicher Erfolg: Mehr als nur Zahlen
Wie definierst du persönlichen Erfolg jenseits von Umsatz-Kennzahlen?
Wenn man zufrieden und glücklich ist.
Schnellfragen (Ja/Nein) zur Gründerpersönlichkeit
Bist du Frühaufsteherin?
Nö, aber meine Kinder.
Meditierst du regelmäßig?
Nie
Planst du Aufgaben lieber auf Papier statt digital?
Papier
Glaubst du an klassische Business-Pläne?
Ja, aber nur im Groben
Entscheidest du oft spontan aus dem Bauch heraus?
Absolut
Schnellfragen (Ja/Nein) zu Online Marketing und SEO
Schaltet ihr aktuell Google-Ads?
Ja
Ist TikTok ein relevanter Kanal für eure Zielgruppe?
Ja, für Views schon, aber TikTok-Shop läuft leider nicht.
Habt ihr ein In-House-SEO-Team?
Ja
Pee & Bob: Ein Start-up mit Herz, Haltung und klappbarer Innovation
Mit viel Engagement, Mut und einem klaren Blick auf echte Alltagsprobleme hat uns Anna Wirsching gezeigt, wie aus einer Spielplatz-Situation ein echtes Erfolgsprodukt entstehen kann. Vom ersten Prototyp über Lieferketten bis hin zur Produkt-Roadmap: Die Geschichte von Pee & Bob steht für eine smarte, nachhaltige und kundennahe Gründung.
Wir bedanken uns herzlich bei Anna für das inspirierende Interview und die ehrlichen Einblicke – und wünschen Pee & Bob weiterhin viel Erfolg auf dem Weg zur festen Größe im Familienalltag.

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