Stil und Form der Pressemitteilung – Teil 3
In den vorherigen Teilen dieser Serie habe ich die Bedeutung von Pressemitteilungen für die Unternehmenskommunikation herausgestellt und die grundlegenden Elemente einer effektiven PM erläutert. In diesem Teil beleuchte ich die Feinheiten des Schreibstils und zeige dir, wie du deine Pressemeldungen optimal strukturierst und formulierst, um maximale Wirkung bei Journalisten und Lesern zu erzielen.
Welcher Schreibstil ist angebracht?
Mit einer Pressemitteilung informierst du Journalisten über ein bestimmtes Thema. Natürlich willst du, dass der Inhalt deiner Pressemeldung möglichst wortgetreu veröffentlicht wird.
Damit das klappt, halte dich an drei goldene Regeln:
- Nenne alle wichtigen Zahlen, Daten und Fakten.
- Fasse dich kurz.
- Formuliere sauber und fehlerfrei.
Wie Journalisten Nachrichten auswählen, hast du bereits gelesen. Eine Meldung ohne Nachrichtenwert wird nicht abgedruckt. Eine professionelle Pressemitteilung liefert Fakten. Und: Wir bringen unsere Botschaft früh auf den Punkt. Blumige Schwafeleien landen im Papierkorb. Endlose Romane, die mit vielen Wörtern wenig sagen, auch. Leider verwechseln viele Texter die Pressemitteilung mit einem Presseartikel. Kurz gesagt sollte eine PM da sachlich, neutral und informativ sein, wo ein Artikel ausschweifen, bewerten und unterhalten darf.
Mache es den Journalisten leicht
Eine gute PM bringt komplexe Themen auf den Punkt. Und zwar so, dass sie auch von Opa August verstanden werden. Fachchinesisch und Schachtelsätze sind genauso tabu wie grammatikalische Fehler oder eine falsche Interpunktion. Und: Der Leser der PM will erfahren, wer, was, wann, warum getan hat. Verwende also wo möglich einen aktiven Sprachstil. Schlechtes Beispiel: „Ein neues Produkt ist entwickelt worden“. Gutes Beispiel: „Der Betrieb hat ein neues Produkt entwickelt.“
Stil und Form der Pressemitteilung sind entscheidend, um den Journalisten die Arbeit zu erleichtern.
Praxisübung: Schreibstil entwickeln
Mit dieser kurzen Übung verinnerlichst du einen aktiven Schreibstil. Lies in aller Ruhe die folgenden Sätze und verwandle die passive Schreibweise in eine aktive.
- Das Produkt ist vom Kunden sehr gut aufgenommen worden.
- Die Kennzahlen werden von uns veröffentlicht werden.
- Unser Auszubildender wurde durch die IHK ausgezeichnet.
Auflösung
Das war nicht besonders schwierig, oder? Die Übung ist trotzdem wichtig, da auch professionelle Texter öfter auf einen aktiven Schreibstil setzen sollten. Hier die Auflösung:
- Das Produkt wurde vom Kunden sehr gut aufgenommen.
- Wir werden die Kennzahlen veröffentlichen.
- Die IHK hat unseren Auszubildenden ausgezeichnet.
Journalisten mögen keine Innovationen
Gut, das stimmt so natürlich nicht. Das Wort „Innovation“ ist aber genauso hohl wie „kompetent“ oder „kundenfreundlich“. Schließlich bezeichnet sich fast jedes Unternehmen als innovativ. Dass der Betrieb kundenfreundlich ist, sollte selbstverständlich sein. Vermeide also diese Begriffe. Vorsicht auch vor Superlativen! Sie erwecken leicht den Eindruck von Übertreibungen. Überhaupt haben Eigenlob und Werbefloskeln in einer PM nichts verloren. Welche weiteren Tipps du beim Schreiben deiner Pressetexte beachten solltest, zeige ich dir am Ende des Kapitels noch einmal im Detail.
Zitate in Pressemitteilungen
Zahlen und Fakten sind wichtig, doch nur selten besonders spannend. Zitate sind eine gute Möglichkeit, deine PM ein wenig aufzulockern. Vermeide aber Zitate, in denen die Inhalte noch einmal wiedergekäut werden. Die Zitate sollten neue Informationen enthalten und damit einen echten Mehrwert bieten. So ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Redakteur das Zitat in seinen eigenen Text übernimmt. Je nachdem, welchen Inhalt deine Meldung hat, können verschiedene Akteure ein Zitat beisteuern. Beispiele sind:
- Geschäftsführung
- Presse- und Marketingverantwortliche
- Produktentwickler
- besonders kompetente Mitarbeiter
Übrigens: Ich mag es nicht, wenn der Pressesprecher zitiert wird. Warum? Ganz einfach: Die Journalisten wünschen sich glaubwürdige Zitate. Wenn der Pressereferent von den technischen Details der neu erworbenen Maschine schwärmt, wirkt das nicht authentisch. Lasse hier also lieber die Menschen zu Wort kommen, die täglich mit der Maschine arbeiten. In vielen Fällen wirst du dir ein passendes Zitat überlegen müssen, das dann dem jeweiligen Akteur in den Mund gelegt wird – natürlich erst nach einer entsprechenden Freigabe. Achte dann darauf, dass das Zitat authentisch ist und auch so klingt. Der Inhaber einer Tischlerei wird nicht in Marketing-Floskeln sprechen, sondern darf in seiner Wortwahl ruhig als gestandener Handwerker wiedererkannt werden. Übertreibe es nicht – zwei bis drei kurze, aber aussagekräftige Zitate reichen völlig.
Gib deiner Pressemitteilung Struktur
Denke immer daran: Journalisten stehen oft unter Termindruck. Indem du deine PM klar, übersichtlich und informativ aufbereitest und formulierst, ersparst du ihnen Arbeit. Schauen wir uns nun die Gliederung einer Pressemitteilung an:
- Überschrift und Unterzeile
Eine knackige Überschrift, auch Headline genannt, ist die halbe Miete. Sie enthält die zentrale Aussage der Pressemitteilung und kann durch eine Unterzeile, die sogenannte Subhead ergänzt werden.
2. Der Teaser
Der Teaser oder Anreißer besteht aus einigen kurzen Sätzen. Journalisten arbeiten unter Zeitdruck. Oft überfliegen sie neben der Überschrift nur eben diese ersten Sätze und entscheiden in wenigen Sekunden, ob die Pressemitteilung abgedruckt wird. Wir müssen den Redakteur also gleich zu Beginn der Meldung überzeugen. Denke dabei an einen Notruf und beantworte im Anreißer oder Teaser die folgenden W-Fragen:
Was? Wer? Wann? Wo? Warum?
3. Der Mittelteil
Die wichtigsten Zahlen, Daten und Fakten haben wir bereits in der Überschrift und im Teaser genannt. Im Mittelteil liefern wir Hintergrundinformationen. Du kannst nun gerne Zitate einbauen. Tipp: Zitate dürfen von der Sachlichkeit eines Pressetextes abweichen, indem sie eine Meinung oder eine emotionale Botschaft enthalten. Damit lockerst du einen Pressetext auf und bringst den menschlichen Faktor mit hinein. Doch bleibe immer konkret und gleite nicht ins Geschwafel ab. Das Zitat sollte wie bereits gesagt einen Mehrwert bieten und nicht das bereits Geschriebene wiederholen.
4. Das Pressefoto
Ein Pressefoto, das die PM begleitet und ihren Inhalt visuell unterstreicht, erhöht die Abdruckwahrscheinlichkeit deiner Pressemitteilung enorm und darf deshalb nicht fehlen. Beispiele für dankbare Motive sind spannende Anlagen und Produkte oder der Spatenstich für den neuen Standort. Hier noch eine goldene Regel: Ein Foto, auf dem nur Gebäude oder Gegenstände zu sehen sind, ist meist wertlos. Achte also darauf, dass auch Menschen abgebildet sind. Berichtest du über ein neu entwickeltes Produkt, dann eignet sich auch eine Detailaufnahme, auf der die Zielgruppe einen Produktvorteil erkennt.
5. Die Boilerplate
Jeder Pressetext braucht eine Unternehmensbeschreibung. Diese sogenannte Boilerplate fasst Zahlen, Daten und Fakten zu dem Betrieb und der Branche zusammen. Das erspart dem Journalisten so die Recherche auf der Website des Unternehmens. Dieser kurze Text bildet den Abschluss einer jeden Pressemitteilung und bleibt meist über mehrere Jahre unverändert.
6. Die Kontaktdaten
Oft haben Journalisten Rückfragen. Deshalb solltest du in der Pressemeldung aktuelle und vollständige Kontaktdaten des jeweiligen Ansprechpartners angeben. Dazu gehören:
- Vor- und Nachname
- Position im Unternehmen
- Persönliche Telefonnummer
- Persönliche E-Mail-Adresse
- Anschrift des Unternehmens
Noch besser ist es, wenn zwei Ansprechpartner aufgeführt sind. Einmal der Kontakt zur internen oder externen Presseabteilung – das wärest dann du – und dann zusätzlich der Kontakt zu einem Mitarbeiter im Unternehmen, der sich mit dem Thema der Pressemitteilung besonders gut auskennt und in der vielleicht sogar zitiert wird. So kann sich der Redakteur direkt und ohne Umwege eine qualifizierte Antwort auf seine Frage holen.
Pressemitteilungen formatieren
Hier gibt es keine Regel, an die du dich unbedingt halten musst. Einige Unternehmen arbeiten mit Vorlagen, die du verwenden kannst. In diesen Dokumenten sind dann das Firmenlogo, die Boilerplate sowie die Kontaktdaten bereits integriert. Wenn du ein neues Dokument erstellen musst, empfehle ich dir die folgende Formatierung.
Format | DIN A4 |
Umfang | 1-3 Seiten |
Zeilenabstand | 1,5-fach |
Seitenrand | 5-7 Zentimeter für Notizen des Redakteurs |
Schrift | Gängige Schriftarten wie Calibri, Arial oder Verdana |
Sonstiges | Keine Unterstreichungen, Versalien oder andere unnötige Abweichungen Keine Markenschutzzeichen Außer in der Boilerplate keine Unternehmensform |
Achte vor allem darauf, dass du genügend Absätze machst. So erhöhst du gerade bei längeren Pressetexten die Lesbarkeit. Auch aussagekräftige Zwischenüberschriften, die den Text sinnvoll gliedern, sind eine gute Idee.
Praxisübung: PM schreiben
Genug der Theorie! Zeit, dass du wieder aktiv wirst. Deine nächste Aufgabe besteht darin, eine kurze Pressemeldung zu verfassen.
Verwende dazu die folgenden Fakten:
- Die „Transport GmbH“ gehört zu den größten Logistikunternehmen in Hessen.
- Das Unternehmen beschäftigt 250 Mitarbeiter und 15 Auszubildende.
- Die Firmenzentrale des Unternehmens liegt in Darmstadt.
- Das Unternehmen leidet wie der gesamte Logistik-Sektor unter dem Fachkräftemangel und findet kaum qualifizierte Bewerber.
- Insgesamt erwirtschaften rund drei Millionen Menschen im Logistiksektor einen jährlichen Umsatz von etwa 113 Milliarden Euro.
- Der Branche fehlen rund 40.000 Fachkräfte.
- Das Unternehmen nimmt daher an einem Projekt des Bildungsträgers „Stiftung Bildung Zukunft“ teil.
- Ziel des Projekts mit dem Namen „FutureU“ ist es, junge Menschen aus der Europäischen Union für eine Ausbildung in Deutschland zu begeistern.
- Die „Stiftung Bildung Zukunft“ fördert die Teilnehmer mit Sprach- und Integrationskursen. Auch eine mehrwöchige Praxisphase im Betrieb ist Teil der Vorbereitung auf die Ausbildung.
- Nach drei Jahren haben die ersten sieben Teilnehmer des Projekts ihre Ausbildung bei der Transport GmbH erfolgreich abgeschlossen.
- Die Teilnehmer kommen aus Polen, Italien und Spanien und arbeiten nun als Lastkraftfahrer, im Controlling und im Marketing der Transport GmbH.
- Die Geschäftsführerin der Transport GmbH, Frau Anita Meier, ist von dem Erfolg des Projekts begeistert und will ihre positiven Erfahrungen mit der Öffentlichkeit teilen.
- Zitiert werden können außerdem Silvio Palmas (Auszubildender Marketing) sowie Maria Eggert (Projektleiterin der Stiftung Bildung Zukunft)
Finde den Aufmacher für die Pressemeldung, entwickle eine spannende Headline und verfasse einen kurzen Pressetext mit rund 350 Wörtern. Überlege dir auch passende Zitate, die du den verschiedenen Akteuren zuordnen kannst. Um die Formatierung mache dir hier keine Gedanken. Bei dieser Übung geht es allein um dein textliches Verständnis.
Nachdem du deine PM erstellt hast, findest du nun Beispiele für eine schlechte Pressemeldung, wie sie leider viel zu häufig versendet wird, und eine professionell geschriebene PM. Vergleiche beide Beispiele mit deiner Version. Was ist dir gelungen? Was kannst du verbessern? Sei ehrlich zu dir selbst und lerne aus deinen Fehlern. Nach und nach wirst auch du das Handwerk der Pressearbeit meistern.
Beispiel für eine schlechte Pressemitteilung
Innovatives Projekt: Transport GmbH holt Fachkräfte aus dem Ausland
Logistik-Konzern zeigt Initiative und baut Vorsprung gegenüber dem Wettbewerb aus
Da die deutschen Bewerber nicht über die nötigen Qualifikationen verfügen, beschäftigt die Transport GmbH als größter Logistik-Konzern in Hessen junge Auszubildende aus der EU, wie Geschäftsführerin Anita Meier nun bekannt gab.
Im Unternehmen, das seinen Firmensitz in Darmstadt hat, sind mehrere Hundert Mitarbeiter beschäftigt sowie 15 Auszubildende. Abhilfe soll das Projekt „FutureU“ schaffen. Dabei werden junge Menschen aus Ländern wie Polen oder Italien nach Deutschland geholt, um hier ihre Ausbildung zu absolvieren. Nach drei Jahren im Projekt haben nun die ersten Azubis ihre Ausbildung bei der Transport GmbH beendet. „Wir zeigen, dass der Fachkräftemangel kein Schicksal ist, sondern gehen mutig voran und holen uns so einen entscheidenden Vorteil im Wettbewerb. Das passt zu unserem Image als innovativer Konzern, der weit über Hessen hinaus für seine brillanten Logistik-Lösungen bekannt ist“, sagte Anita Meier. Die Geschäftsführerin der Transport GmbH möchte das Projekt auch in Zukunft begleiten und freut sich, so einen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz zu haben. Auch die Teilnehmer selbst sind begeistert. „Dank der Transport GmbH konnte ich endlich einen Beruf mit Perspektive finden“, betont Silvio Palmas. Der Italiener ist einer von sieben Azubis, die künftig in verschiedenen Abteilungen der Transport GmbH arbeiten werden. Möglich wurde diese Erfolgsgeschichte durch das Projekt „ZukunftU“ der Stiftung Bildung Zukunft. Die Stiftung suchte nach modernen und dynamischen Unternehmen, die die Ausbildung der jungen Menschen übernehmen konnten. Italien, Spanien und Polen leiden unter einer hohen Jugendarbeitslosigkeit und so wurden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. „Neben den fachlichen Aspekten muss natürlich auch die Sprachkompetenz stimmen“, sagt Maria Eggert, Projektleiterin der Stiftung Bildung Zukunft. Daher bietet die Stiftung Sprach- und Integrationskurse, über die die Teilnehmer die deutsche Sprache und Kultur kennenlernen. Insgesamt fehlen dem Logistiksektor mehr als 40.000 Fachkräfte, die über Projekte wie „ZukunftU“ nun verstärkt aus dem Ausland akquiriert werden sollen. „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Deshalb gehen wir voran und sichern uns die besten Nachwuchskräfte. So bleiben wir auch in Zukunft ein Innovationstreiber der Branche“, erklärt Anita Meier.
Beispiel für eine professionelle Pressemitteilung
„FutureU“: Projekt gegen Fachkräftemangel erfolgreich beendet
Transport GmbH zieht positive Bilanz
Darmstadt – Drei Jahre nach dem Start der Ausbildung hat die hessische Transport GmbH sieben junge Nachwuchskräfte aus Polen, Italien und Spanien übernommen. Zusammengefunden hatten die Teilnehmer und der Logistik-Betrieb über das Projekt „FutureU“. Die Initiative der Stiftung Bildung Zukunft soll den Fachkräftemangel in der deutschen Wirtschaft lindern und gleichzeitig die hohe Jugendarbeitslosigkeit in anderen Staaten der EU bekämpfen.
Mit rund drei Millionen Beschäftigten und etwa 113 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr bildet der Logistiksektor ein Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Entsprechend hoch ist der Bedarf an qualifizierten Fachkräften. „Der Branche fehlen ungefähr 40.000 Fachkräfte“, erklärt Anita Meier, Geschäftsführerin der Transport GmbH. „Besonders motivierte Auszubildende sind nur schwer zu finden. Der Wettbewerb um die klügsten Köpfe ist enorm und auch unser Betrieb hatte über viele Jahre Probleme, motivierte Auszubildende zu finden.“ Fündig wurde die Transport GmbH im Ausland. Über das Projekt „FutureU“, wurden dem Unternehmen engagierte Nachwuchskräfte aus EU-Staaten vermittelt, die sich für eine Ausbildung in Deutschland begeistern.
Engmaschige Betreuung durch die Stiftung
Zur Vorbereitung auf die Ausbildung haben die sieben Projektteilnehmer aus Polen, Italien und Spanien bereits in ihren Heimatländern intensiv Deutsch gelernt. In Deutschland angekommen absolvierten sie anschließend eine mehrwöchige Praxisphase in ihrem späteren Ausbildungsbetrieb. „So konnten sich beide Seiten kennenlernen und aufeinander einstellen“, so Maria Eggert, Projektmanagerin der Stiftung Bildung Zukunft. Auch während der Ausbildung fördert die Stiftung Bildung Zukunft die Teilnehmer mit Sprach- und Integrationskursen. „Für die meisten Teilnehmer des Projekts ist der Erwerb der deutschen Sprache die größte Hürde“, erklärt Eggert.
Nicht alle Teilnehmer bleiben in Deutschland
Auch Silvio Palmas hadert teilweise noch mit der deutschen Sprache. Der junge Italiener arbeitet nach seiner Ausbildung nun im Marketing der Transport GmbH und möchte hier einige Jahre Berufserfahrung sammeln, bevor er wieder in seine Heimat zurückkehrt. „In Italien habe ich trotz guter Qualifikationen keinen Job gefunden. Eine duale Ausbildung in Deutschland war deshalb eine riesige Chance für mich, die ich gerne genutzt habe. In einigen Jahren möchte ich aber gerne wieder in Italien leben.“ So profitieren auch die Herkunftsländer der Auszubildenden von dem Projekt. „Jeder, der hier eine qualitativ hochwertige Ausbildung erhält und dieses Know-how später mit in sein Heimatland nimmt, ist eine Bereicherung für die dortige Wirtschaft“, sagt Eggert. „Europa wächst zusammen und unser Projekt trägt dazu bei.“
Hole dir eine zweite Meinung ein
Wenn du nun glaubst, dass das Beispiel für eine schlechte PM übertrieben ist, irrst du dich leider. Tatsächlich werden jeden Tag wesentlich unprofessionellere Pressemitteilungen versendet, die die Journalisten und die Leser quälen. Bevor du eine PM verschickst, solltest du dich also in einen Redakteur hineinversetzen und dir die folgenden Fragen stellen:
- Weckt der Beginn der PM meine Neugier?
- Habe ich als Mensch, der das Unternehmen nicht kennt, etwas Neues erfahren?
- Fehlen Informationen? Sind Fragen offen?
- Hätte ich den Inhalt auch als Fachfremder verstanden?
- Hat mir das Lesen Freude bereitet?
Sei ehrlich zu dir selbst! Wenn du unsicher bist, bitte eine vertraute Person um eine neutrale Meinung. Im Laufe der Zeit wird dir das Schreiben einer Pressemitteilung immer leichter fallen und mit steigender Sicherheit und zunehmenden Erfolgen sogar Spaß machen.
Online-PM: Was zeichnet eine gute Pressemeldung im Web aus?
Setze auf einzigartige Inhalte
Natürlich werden Pressemitteilungen nicht nur an Printmedien oder Radiosender verschickt. Häufig werden die zahlreichen Online-Presseportale in den Verteiler aufgenommen. Bei diesen Presseportalen sind grundsätzlich zwei Arten zu unterscheiden: Zum einen sind damit kostenfreie Presseportale gemeint, bei denen jeder einen Account anmelden und Pressemitteilungen auf der Online-Plattform veröffentlichen kann. Zum anderen sind es die Online- und Recherche-Portale von kostenpflichtigen Themen- und Newsdiensten.
Kostenlose Presseportale sind nützlich, wenn mehr Sichtbarkeit auf Google erreicht werden soll. Doch Vorsicht: In diesem Fall sollte die PM nicht auf der eigenen Website veröffentlicht werden. Google könnte das als doppelten Content abstrafen. Außerdem gibt es weitere Aspekte zu beachten, damit deine Aussendung ein Erfolg wird:
- Zielgruppen: Klar, deine PM richtet sich vor allem an die Redaktionen in den verschiedenen Medien. Eine Online-PM bezieht aber häufig Blogger und Influencer mit ein, die als Multiplikatoren noch mehr Reichweite schaffen.
- Keywords: Deine PM sollte alle wichtigen Suchbegriffe enthalten, die mit dem Thema in Verbindung stehen. Dies gilt nicht allein für den Teaser oder den Mittelteil der Meldung. Besonders die Headline, die Zwischenüberschriften und die Bildunterschrift sollten die relevanten Keywords enthalten.
- Hyperlinks: Mit eingebundenen Hyperlinks führst du die Leser von der Meldung auf deine Website zum Beispiel zum vorgestellten Produkt. Der Wert solcher Links für die Suchmaschinenoptimierung ist umstritten. Aktuell geht die Tendenz dahin, dass die Links aus Online-Presseportalen zumindest nicht schaden. Allerdings wechseln Presseportale hin und wieder die Besitzer. Dann kann es sein, dass ein vormals seriös wirkendes Presseportal auf einmal zu einer Website mit erotischen Inhalten wird. Achte darauf, wo dein Text erscheint. Wie, das folgt in Kapitel 6. Und sprich mit einem Experten für Suchmaschinenoptimierung über seine aktuelle Einschätzung, denn Google ändert die Suchalgorithmen ständig.
Public Relations im Web
Formuliere deine PM im Web noch klarer und prägnanter. So verhinderst du, dass Journalisten oder potenzielle Kunden den Text bereits nach wenigen Sekunden wegklicken. Auch die visuelle Gestaltung der PM ist wichtig, da die Redakteure eine Meldung gerne ausdrucken. Denke auch bei der Online-PM an ein gutes Foto. Online-Pressemeldungen sind vor allem bei überregionalen Themen ein interessantes Tool. Mit etwas Geschick kannst du hier mit wenig Aufwand eine hohe Reichweite erzielen und gleichzeitig etwas für das Google-Ranking deines Kunden tun. Bedenke aber, dass auch die Online-PM journalistischen Ansprüchen genügen muss. Hier einfach „etwas rauszuhauen“ kann sich schnell rächen und dem Image des Unternehmens nachhaltig schaden. Und das Internet vergisst nicht so schnell.
Unterschätze nicht die Bedeutung eines guten Blogs
Allein in Deutschland sind aktuell rund 350.000 Blogger aktiv. Zusammen haben sie damit mehr Reichweite als die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), Süddeutsche Zeitung (SZ) und die WELT zusammen. Nicht jeder Blogger schreibt über Themen aus der Wirtschaft oder dem Handel. Doch gerade die enorme Vielfalt der Blogs macht sie so attraktiv. Vom Mode-Blog, der in ganz Europa gelesen wird, bis hin zum kleinen Online-Tagebuch über die Gastronomieszene in deiner Stadt ist alles dabei. Finde heraus, welche Blogs für deinen Kunden relevant sind, und beziehe sie in deine Pressearbeit mit ein.
Fazit Stil und Form der Pressemitteilung
In diesem Artikel haben wir die wichtigsten Stil- und Formatierungsrichtlinien für eine professionelle Pressemitteilung besprochen. Eine gelungene Pressemitteilung zeichnet sich durch klare, präzise und fehlerfreie Formulierungen aus. Sie bringt komplexe Themen auf den Punkt, vermeidet unnötige Fachbegriffe und Schachtelsätze und beantwortet alle wesentlichen W-Fragen: Wer? Was? Wann? Wo? Warum? und Wie? Ein aktiver Schreibstil und authentische Zitate verleihen der Mitteilung zusätzlich Glaubwürdigkeit und Relevanz.
Denke daran, dass eine gut strukturierte Pressemitteilung den Journalisten die Arbeit erleichtert und die Chance auf eine Veröffentlichung erhöht. Achte darauf, dass deine PM nicht nur alle wichtigen Informationen enthält, sondern auch visuell ansprechend und leicht lesbar ist. Mit diesen Tipps und einem klaren, professionellen Schreibstil legst du den Grundstein für erfolgreiche Pressearbeit.
Link zum ersten Teil dieser Serie – Pressemitteilungen schreiben: So bringst du deine Botschaften in die Medien – Teil 1
Link zum zweiten Teil dieser Serie – Die Pressemitteilung als Instrument der PR – Teil 2