Friedrich Homburger IM INTERVIEW

ERFAHRE IN DIESEM INTERVIEW MEHR ÜBER FRIEDRICH HOMBURGER.

Stelle dir vor, du müsstest dir einen Meta Title geben. Wie würde dieser lauten?

Senior Retail Client Success Manager für User Generated Content Lösungen.

150 Zeichen! Wie würde die perfekte Meta Description zu deiner Person aussehen?

Als Generalist bin ich im Geschäftsbereich Retail und mit der Mission im Client Success Management sehr gut aufgehoben – Privat bin ich leidenschaftlicher Interkulturalist und lebe seit 10 Jahren mit Freundin und Katze in Marseille, Südfrankreich.

Kannst du uns kurz etwas zu deiner Tätigkeit erzählen?

Als Senior Retail Client Success Manager ist man für Governance, Strategie, Plan und Performance eines Multi-Millionen Kundenportfolios aus strategischen Einzelhändlern verantwortlich. Dieser Fokus gestattet, die eigenen User Generated Content Lösungen noch besser mit dem strategischen und funktionellen Bedarf der Kunden abzugleichen.

Was fasziniert dich an deiner Arbeit?

User Generated Content ist gleichzeitig ein uraltes und ein relativ neues Thema – so wie sich Käufer früher auf dem Bazaar Empfehlungen bezüglich Verkäufern gaben, entstanden anschließend mit dem Online-Handel die Produktbewertungen. Heute machen Bewertungen nur einen Bestandteil an User Generated Content aus, dessen Spanne von Fragen und Antworten über Social Content hin zu Inhalten aus Sampling Kampagnen reicht. Mit Großkunden aus dem Einzelhandel gemeinsam Strategien zu entwerfen, wie diese Inhalte noch effizienter und deckender im Omnikanal gesammelt und angezeigt werden können ist eine bereichernde Arbeit, da man nur mit einer guten Beziehung zum Kunden und auf lange Frist Ergebnisse erzielen kann.

Wie bist du in die Online Marketing Branche reingerutscht?

Wegen meines Abschlusses im Intercultural and Business Management waren meine Interkulturellen- und sprachlichen Kompetenzen eingangs nur im Vertrieb gefragt – ich habe also in der Nahrungsmittelindustrie im Außenvertrieb für einen Dienstleister mit einer Produktionseinheit in Südfrankreich angefangen. Bei der Kaltacquise stellte oft die physische Distanz unserer Produktionseinheit ein Problem dar – außerdem fehlte es diesem Geschäftsbereich allgemein an Dynamik. Ich war also sehr froh, dank meiner Vertriebsrolle in den Onlinehandel einzusteigen, und das Projekt der kommerzialisierung einer SaaS E-Commerce Plattform in Deutschland begleiten zu dürfen. Dieses schlug aber wegen mangelnder Maturität fehl, und gestattete mir die Umbildung in mehr Customer Service / Consulting- / Projektmanagement-orientierte Funktionen, dank derer ich den Übergang zum Onlinemarketing mit Bazaarvoice schaffte.

Kannst du für unsere Leser:innen deinen heutigen Arbeitstag beschreiben? Damit sie einen Eindruck von den Aufgaben und der Varianz im Online Marketing erhalten.

Online Marketing ist ein sehr vielseitiger Geschäftsbereich, bei dem Multitasking, Dynamik, Umgang mit Cloudbasierten Tools und Eigenausbildung gerne gesehen sind – Ich würde sagen, 20% der Zeit verbringt man mit E-Mails; 20% mit strategischen internen oder externen Meetings, 20% mit stetiger weiterbildung bezüglich Neuheiten, Tools, und Skills, 20% mit internem und externem Networking, über LinkedIn sowie innerhalb des Portfolios an Kunden – und schließlich bleiben sicherlich 20% der Zeit für Administrative Prozesse, Task Logging, Teilen oder Zugänglichmachen von Informationen. Vor strategischen Meetings mit Kunden müssen Präsentationen mit möglichst interessanten Datensätzen vorbereitet werden, die dann einige Tage 80% der Zeit für Dateneinholung, Aufbereitung, und Präsentationsvorbereitung erfordern.

Du hast auch mal angefangen. Wie hast du dir dein Wissen angeeignet? Hast du Tipps für unsere Leser:innen?

Ausserhalb der in Unternehmen verfügbaren Ressourcen habe ich stets versucht, über linkedIn und youtube neue Prozesse oder Ideen zu verstehen. Der effizienteste Lernprozess für mich begann jedoch jeweils im Unternehmen, wo man z.T. mit dedizierten Ressourcen, mit erfahreneren Kollegen, mit Budgets für Konferenzen, E-Books und vor allem mit echten Anwendungsfällen der gelernten Elemente noch effizienter lernt.

Welches Tool empfiehlst du? Microsoft OneNote – klingt richtig lahm und uninteressant!

Nach der SEO Ausbildung geht es für unsere Absolvent:innen in die Wirtschaft. Welchen Tipp gibst du ihnen mit auf den Weg?

Ich persönlich hatte in Südfrankreich, Marseille wegen der hiesigen wirtschaftlichen Lage einen schweren Start – meine sprachlichen Kenntnisse haben mir geholfen, dennoch rasch ein Unternehmen zu finden. Für mich galt – ich muss irgendeinen Job mit hoher Verantwortung ein paar Jahre durchhalten, bevor die wirklich interessanten Jobs überhaupt infrage kommen. Daher hatte ich im Vertrieb in der Nahrungsmittelindustrie 4,5 Jahre verbracht, bevor ich es in einen für mich interessanteren Geschäftsbereich geschafft habe. Ich glaube es ist extrem wichtig, seinen ersten Arbeitgeber gut zu wählen – ich fand eine kleine Firma zwar hilfreich, um an autonomer Arbeitsweise zu gewinnen – aber es kann anschließend schwer sein, in grössere Firmen mit guter Reputation zu kommen. Könnte ich nochmals neu anfangen, würde ich mehr Zeit mit Bewerbungen verlieren, und versuchen gleich in eine große Firma zu gelangen. Anschließend ist es wichtig, zu wissen, wann die Zeit für den ersten Wechsel gekommen ist. Ich glaube hierzu ist es hilfreich, sich eine ‚Learning Curve‘ vorzustellen, und sich zu überlegen, wo man sich auf dieser Lernkurve befindet – flacht sie ab, ist es Zeit eine neue Mission zu finden.

Du bist innerhalb der Szene bekannt und wirst wegen deiner Expertise geschätzt. Welchen Geheimtipp hast du zur Steigerung der eigenen Sichtbarkeit?

Ich bin erst am Anfang der gesteigerten Sichtbarkeit – aber was ich sehe was gut funktioniert ist Networking auf LinkedIn und Public Speaking. Was ich selbst noch nicht gut genug mache, und was wohl am besten funktioniert, ist nicht nur Inhalte bezüglich eures Unternehmens zu posten (Werbung?) sondern echte und authentische Inhalte zu kreieren und zu vertreten, und damit echte und authentische Beziehungen aufzubauen – auch ausserhalb des business.

Auf welches SEO Tool möchtest du im Berufsalltag nicht mehr verzichten und warum?

Kein SEO tool, aber ich sage einfach mal Microsoft OneNote – klingt richtig lahm und uninteressant, ist aber extrem hilfreich um sich sowohl intern wie auch extern als wertvolle ressource zu positionieren – und immer auf dem neuesten Stand zu sein.

Vor welchen Herausforderungen steht die Online Marketing Branche aktuell?

Ich würde sagen:
AI – jeder will sie nutzen, aber der richtige FIT muss gegeben sein, um nicht nur eine mittelmässige Lösung mit AI zu bleiben.
Kosten – alle wollen derzeit Kosten reduzieren, und nur der Partner, der sich mit guter Beziehung und starkem Mehrwert positioniert überlebt.
Omnichannel – die Pandemie ist vorbei, und nach purem E-Commerce dreht sich jetzt alles um Omnichannel – zeige dass deine Lösung kanalübergreifend relevant – oder besser noch, hilfreich für Omnichannel optimierung ist, und du stehst gut da.
Und UX – auf dem zunehmend konkurenziellen Markt entdecken Akteure zunehmend die Wichtigkeit, eine gute User Experience zu bieten – sowohl um Kunden zu akquirieren und diese auch zu behalten. Die Zeiten wo es genügte das beste Angebot zu haben sind vorbei – sorgt dafür auch ein angenehmes Einkaufserlebnis oder eine angenehme Zusammenarbeit zu bieten, und ihr bleibt im Business 🙂