Stelle dir vor, du müsstest dir einen Meta Title geben. Wie würde dieser lauten?
Timm Schaffner » Content-Experte, SEO-Profi & Tennis-Freak
150 Zeichen! Wie würde die perfekte Meta Description zu deiner Person aussehen?
Timm Schaffner wusste schon in der Schule, dass er mal Unternehmer werden möchte. In der SEO- & Online Marketing Szene hat er seine Berufung gefunden. Er lebt jeden Tag seinen Traum!
Menschen haben so viele Fragen, Probleme und Wünsche – wenn wir uns die Zeit nehmen, um darauf einzugehen, schaffen wir echten Mehrwert.
Kannst du uns kurz etwas zu deiner Tätigkeit erzählen?
Gemeinsam mit meinem Team kreieren wir jeden Tag nützlichen Content, der von unseren Kunden strategisch im Content Marketing und bei der SEO eingesetzt wird. Wir sind Zulieferer für große Agenturen, betreuen aber auch Firmen und Freelancer in der direkten Zusammenarbeit.
Was fasziniert dich an deiner Arbeit?
Als ich mir während des Studiums ein paar Euro als Texter dazuverdient habe, wusste ich noch nichts darüber, was guten Content auszeichnet. Ich habe die Texte einfach so schnell es ging heruntergetippt. Heute habe ich verstanden, dass jeder Text auf einer Website eine wichtige Funktion erfüllt und man als Verfasser die ernsthafte Absicht haben sollte, in eine Art Dialog mit dem Lesenden zu kommen und dessen Fragen zu beantworten. Obwohl Content relativ statisch ist kann er dennoch genau die Informationen transportieren, die man sich als Lesender gewünscht hat. Menschen haben so viele Fragen, Probleme und Wünsche – wenn wir uns die Zeit nehmen, um darauf einzugehen, schaffen wir echten Mehrwert. Das treibt mich an!
Wie bist du in die Online Marketing Branche reingerutscht?
In der Schule hatte ich schon das Gefühl, dass mir das Unternehmertum sehr zusagt. Ideen hatte ich genug – vom Kumpir-Laden bis hin zum Verkauf von Handyzubehör. Doch letztlich habe ich mein Glück in der Online Marketing Szene gesucht, weil es hier ein paar gute Startbedingungen gab: Geringe Eintrittsbarrieren, keine monatliche Miete, kein Wareneinsatz. Da ich auch ganz gut schreiben konnte, bot ich vor allen Dingen Dienstleistungen als Texter an. Bevor ich jedoch wirklich ein Unternehmen aufbauen konnte, habe ich zunächst als Freelancer alles selbst ausgeführt und ein Verständnis für die Arbeit entwickelt. Das hat mir sehr dabei geholfen, die Basics von der Pike auf zu lernen und zu verstehen, statt nur aus der Vogelperspektive ans Skalieren zu denken.
Kannst du für unsere Leser:innen deinen heutigen Arbeitstag beschreiben? Damit sie einen Eindruck von den Aufgaben und der Varianz im Online Marketing erhalten.
Wenn ich morgens aufstehe (und meinen Kaffee hatte) schaue ich mir meine Mails an und prüfe, ob es etwas Eiliges zu erledigen gibt. In der Regel sind unsere Prozesse und Zuständigkeiten aber gut durchgeplant, sodass es wenig Überraschungen gibt. Dann werfe ich einen Blick auf meine Aufgabenliste, wo ich alle meine kurz-, mittel- und langfristigen To Dos vermerkt habe. Im Laufe des Vormittags möchte ich dann alle Dinge vom Tisch bekommen, die dringlich sind. Dazu gehört u.a., dass neue Briefings an Texter:innen verteilt werden. Denn je später die Übermittlung erfolgt, desto weiter verschiebt sich die Texterstellung in die Zukunft – und dann kann es mit den Deadlines schon mal richtig eng werden. Mittags ist die Phase des Tages, wo ich eher kommunikative Arbeit verrichte. Den ganzen Tag auf den Bildschirm zu schauen, kann sehr anstrengend sein. Deshalb erledige ich Telefonate gerne auf dem Balkon oder bei einem Spaziergang. Ich lege mir meine Termine am liebsten in die Mittagszeit, um meinen Akku aufzutanken – denn interessante Gespräche geben mir Power. Nachmittags beginnt für mich die Deep-Work-Phase. Jetzt widme ich mich den Aufgaben, die meine volle Konzentration erfordern. Mein Kopf ist ja auch frei, weil meine dringenden To Dos mir nicht mehr im Nacken sitzen. Kurz vor Feierabend bringe ich dann meine Aufgabenliste auf den neusten Stand, setze mir selbst Deadlines und kann Computer entspannt herunterfahren. Meist geht es für mich dann auf den Tennisplatz zum Auspowern!
Du hast auch mal angefangen. Wie hast du dir dein Wissen angeeignet? Hast du Tipps für unsere Leser:innen?
Ich habe BWL an der Uni Hamburg studiert und einen Master-Abschluss erworben. Doch das meiste praxisrelevante Wissen habe ich an der Hamburg Media School erworben, wo ich einen Lehrgang zum Online Marketing Manager absolviert habe. Am meisten lernt man jedoch im Arbeitsalltag. Gerade in der Anfangszeit habe ich viel mit interessanten Personen gesprochen, YouTube-Videos und Podcasts verschlungen. Hier muss man jedoch aufpassen, dass man seriöse Informationen von SUHR („schnell und hektisch reich“) unterscheidet. Mein Tipp lautet also: Informiere dich breit und laufe nicht einem „Guru“ hinterher!
Ohne Sistrix geht bei mir nichts.
Nach der SEO Ausbildung geht es für unsere Absolvent:innen in die Wirtschaft. Welchen Tipp gibst du ihnen mit auf den Weg?
Je weiter am Anfang du in deiner beruflichen Laufbahn stehst, desto eher sollte es dir darum gehen, Erfahrungen zu sammeln. Ich würde dir daher empfehlen, dich bei einem Unternehmen zu bewerben, das bereits über ein SEO-Team verfügt. So kannst du von deinen Kolleg:innen etwas lernen und hast auch gute Ressourcen zur Verfügung um etwas zu bewegen. Am meisten lernt man vermutlich in einer Agentur. Dann kann man als perfekter ausgebildete:r Expert:in immer noch zu einem späteren Zeitpunkt auf die „andere Seite“ wechseln. Die Selbstständigkeit kannst du oft trotzdem nebenbei aufbauen, sofern das für dich interessant ist. Für alle angehenden Selbstständigen lautet mein Rat: Starte erstmal als Freelancer und tu nicht so, als hättest du bereits eine eigene Agentur. So kommst du vielleicht nicht an die ganz großen Projekte, kannst dich aber langsam etablieren.
Du bist innerhalb der Szene bekannt und wirst wegen deiner Expertise geschätzt. Welchen Geheimtipp hast du zur Steigerung der eigenen Sichtbarkeit?
Am Anfang habe ich wie wild Kontaktanfragen bei LinkedIn und XING rausgeschickt. Letztlich sind dadurch weniger interessante Verbindungen zustande gekommen als durch persönliche Vernetzungen auf Konferenzen oder Stammtischen. Daher würde ich dir empfehlen, dass du dich auf den wichtigsten Events deiner Branche blicken lässt und vornehmlich Kontakte in dein Netzwerk aufnimmst, mit denen du dich schon persönlich ausgetauscht hast, anstatt Karteileichen zu sammeln. Du darfst solche Veranstaltungen aber niemals als Akquise-Tool ansehen, sondern solltest das Kennenlernen in den Vordergrund stellen – das Geschäftliche ergibt sich dann von ganz alleine!
Auf welches SEO Tool möchtest du im Berufsalltag nicht mehr verzichten und warum?
Ohne Sistrix geht bei mir nichts. Es vereint die wesentlichen Hilfsmittel, die bei der Content-Erstellung und der Evaluation des Erfolgs wichtig sind. Trotzdem nimmt dir ein Tool nicht den Kernbestandteil deiner Arbeit ab. Es kommt darauf an, was du aus den Möglichkeiten machst, die dir ein Tool bietet.
Vor welchen Herausforderungen steht die Online Marketing Branche aktuell?
Oft werde ich nach meiner Meinung zur automatischen Texterstellung (u.a. über ChatGPT) gefragt und manch einer aus meinem Umfeld macht sich sogar richtig Sorgen um das, was ich mir aufgebaut habe. Ich bin davon überzeugt, dass wir hier einen starken Impact spüren werden, aber wer wirklich verstanden hat, worum es bei redaktioneller Arbeit geht und was nutzerfokussierten Content auszeichnet, der wird verstehen, warum ich sehr selbstbewusst auf die nächsten Jahre blicke.