BERNARD ZITZER IM INTERVIEW

ERFAHRE IN DIESEM INTERVIEW MEHR ÜBER BERNARD ZITZER.

Stelle dir vor, du müsstest dir einen Meta Title geben. Wie würde dieser lauten?

Bernard Zitzer – SEO Berater Berlin | für zukünftige Marktführer

150 Zeichen! Wie würde die perfekte Meta Description zu deiner Person aussehen?

Hier steht ein von Google auto-generierter Text. In 95% der Fälle ist der bereits spitze / völlig ausreichend. Er wird bei Bedarf manuell nachoptimiert.

SEO wird nicht langweilig. Ein besonderer Mix aus Analyse und Kreation

Kannst du uns kurz etwas zu deiner Tätigkeit erzählen?

Stark vereinfacht: Als Search Expierence Consultant berate ich Unternehmen, wie sie ihre Website und ihre Inhalte so erstellen und gestalten, dass sie Nutzern dabei helfen ihre Bedürfnisse zu befrieden und Probleme zu lösen; dass sie sich beim Besuch wohl wühlen und bei Interesse auch gerne einen Kauf tätigen. Ich sorge außerdem dafür, dass die Website meiner Kunden das deutlich besser macht, als ihre Wettbewerber. Als Resultat belohnt uns Google mit besseren Rankings und der Besucher mit höheren Kaufabschlüssen.

Was fasziniert dich an deiner Arbeit?

Warum arbeite ich heute Search Marketer? Dafür gibt es drei Hauptgründe. Zunächst ein mal der Wichtigste: Ich kann zu 100% hinter meiner Arbeit stehen. Anders als beim Push-Marketing, wo man die Aufmerksamkeit von Nutzern stört und ihren Alltag unterbricht, sehe ich meine Arbeit als wertvollen Beitrag zur Gesellschaft. Ich bringe Nachfrage und Angebot zusammen. Ich helfe Nutzern Probleme zu lösen, Antworten zu finden, Bedürfnisse zu befriedigen. Das ist echter Mehrwert, statt manipulativer Werbung. Der zweite Grund ist die Passgenauigkeit zu meinen persönlichen Präferenzen. . SEO ist ein Spiel. Und ich liebe es zu gewinnen. Meine Kunden und mich sehe ich als Einheit, als Team und die Wettbewerber als Gegner, die es zu schlagen gilt. SEO wird nicht langweilig. Ein besonderer Mix aus Analyse und Kreation. Mal taucht man tief in einen Markt, Tool oder Thema ein, dann schreibt man Strategien, Briefings, Konzepte. SEO erlaubt mir individuell zu sein. Ich kann die Tätigkeit meinem persönlichen Skillset anpassen und mich spezialisieren. Es erlaubt mir mich immer wieder neu zu erfinden. Und als drittes ist Search Marketer zu werden für mich auch strategisch schlauer Move gewesen. Als selbstständiger Berater kann ich mir meine Zeit frei einteilen ortsunabhängig arbeiten, z.B. als digitaler Nomade um die Welt reisen. Niemand sagt mir, was zu tun ist. Ich kann meinen Lifestyle frei, nach meinen Regeln gestalten und dabei gutes Geld verdienen.

Wie bist du in die Online Marketing Branche reingerutscht?

Auch für mich begann der Weg zum Online Marketing mit dem ersten eigenen Projekt. Ich bin der Meinung, nur so kann es einen „richtig packen“: Wenn man etwas lernen will, es direkt anwenden kann und dann auch noch die Erfolge seiner Arbeit sieht und erlebt. Und noch besser: Wenn man es auch im Portemonnaie spürt. Ich kann wirklich nur jedem ans Herz legen seine eigene Website zu erstellen und/oder sein eigenes Side-Hustle zu starten und alles, was man lernt darauf anzuwenden. „Wir lernen nicht, um zu lernen. Wir lernen, um zu handeln.“ Als Autodidakt hat also alles begonnen. Ich habe mich so schnell in SEO vertieft, dass ich wenige Monate später als Junior in einer Agentur starten konnte. Von dort an ging die Lern- und Karrierekurve dann weiter steil aufwärts. Als Angestellter war mein Verdienst allerdings gedeckelt und mein Lifestyle gesetzt. Das hat mir nicht gefallen. Für mich ist der Weg in die Selbstständigkeit daher die logische Konsequenz gewesen: Nur als Selbstständiger kann ich frei über meine Zeit bestimmen und und mein Bedürfnis nach Selbstverwirklichung voll entfalten, ohne dabei finanziell limitiert zu werden. Mitunter deshalb bin ich so gut geworden in dem was ich tue. Indem ich nur das tue, was meinem individuellen Skillset entspricht und mir auch Spaß macht. Schritt 1: Breit fächern. Am Anfang solltest du vieles ausprobieren und dich dabei immer wieder fragen: „Was macht mir Spaß, was anderen enorm schwer fällt oder mühsam erscheint?“ Wenn du diese Frage beantworten kannst, bist du auf Gold gestoßen. Hier solltest du richtig eintauchen. Ich hatte Beispielsweise gemerkt, dass es zwar viele Tech-SEOs gibt, aber nur wenige, die SEO mit Design und UX verknüpfen. Mir fällt das leicht UND macht mir Spaß. SXO wurde mein Volltreffer. Schritt 2: Anwenden und Referenzen sammeln. Wenn nötig, sogar umsonst, solange du ein Testimonial bekommst. Hauptsache du kannst deine weiter Werkzeuge schärfen und deine Erfolge dokumentieren. Denke immer in „Mehrwert für den Kunden“. Sobald du erkannt hast und benennen kannst, welchen Mehrwert du lieferst, muss du diesen auf leisten und ausführlich dokumentieren. Ich habe erkannt, dass meine Beratung an der Schnitt von SEO und UX sich auch in deutlich besseren Rankings und einer höheren CRO ausdrückt. Mit klaren Vorher / Nachher Cases bleibt das nicht blog eine Behauptung, sondern wird Fakt, den die Referenzen auch mit ihrem Namen bestätigen. Schritt 3: Mache diesen Mehrwert auch für andere erlebbar, z.B. auf deiner eigenen Website. Facebook, LinkedIn und Instagram sind zwar ganz nett, doch sie sind keine „Owned Media“. Deine Reputation ist immer nur eine Google Suche entfernt. Deine Website ist deshalb Dreh- und Angelpunkt deiner Reputation. Bringe deine Referenzen auf deine Website und formuliere ein klares Versprechen für den Mehrwert, den du lieferst. Schritt 4: Jetzt kannst du auf deinen Bekanntenkreis und neue Kunden zugehen und deine Arbeit präsentieren. Wenn du gute Vorher/Nachher-Cases hast und man gut über dich spricht, ist die Neukundenakquise nur noch eine Frage der Zeit, nicht mehr eine Frage des ob. Schritt 5: Traffic und Sichtbarkeit steigern. Nun kannst du dich entscheiden deine Reputation in Social Media zu steigern oder Performance Maßnahmen wie SEO oder Ads Traffic auf deine Seite zu bringen.

Du hast auch mal angefangen. Wie hast du dir dein Wissen angeeignet? Hast du Tipps für unsere Leser:innen?

Zunächst ein paar Worte über „Wissen“: „Information ist kein Wissen. Die einzige Quelle des Wissens ist die Erfahrung.“ – Albert Einstein. „Kein Wissen kein Erfahrung ersetzen.“ Sich „Wissen anzueignen“, bedeutet also Erfahrungen zu machen. Und Erfahrungen resultieren aus Praxis. Deine Erfahrungen mit deinem Unternehmen, deinen Kunden- oder eigenen Projekten sind folglich die wertvollsten und besten Wissenquellen. Auf LinkedIn, Youtube und Co gibt es heute sehr viel „Snackable Content“, der im ersten Moment extrem wertvoll und erkenntnisreich erscheint. Gemeint sind damit die zweitausend Posts, die man speichert und nie wieder anschaut. Denn wirklich wertvoll werden diese Inhalte aber erst, wenn man sie auch umsetzt. Schau also, welche Quellen dir nicht bloß „Tipps“ zum Konsumieren mitgeben, sondern dich wirklich deinen Arbeitsalltag neu gestalten lassen. Das Medium ist dabei sehr individuell: Twitter, LinkedIn, Tool-Anbieter, Youtube-Channel, Newsletter, Blogs, Online-Kurse, E-Books, Bücher, uvm. Beobachte dich selbst aufmerksam. Welches Medium führt am ehesten dazu, dass du in Aktion trittst? Social Media Kanäle haben das Ziel dich im „Loop“ zu halten. Genau genommen also das Gegenteil von „Anwenden“ und „Praxis“. Deshalb meide ich LinkedIn, Twitter & Co. für „Wissen“, aber nicht für „META“. Mehr dazu gleich. Ich persönliche tendiere deshalb zu Long-Form-Content. Da ich dort leichter pausieren und das Gelernte in die Praxis übertragen kann. Auch zwingt mich Long-Form-Content zum aktiven Denken, statt passiven Konsumieren. Die Medien meiner Wahl sind deshalb von einfach zu komplex: Newsletter, Blog-Artikel, Bücher und Online-Kurse. Neben „Wissen“ gibt es aber eben auch „META“. META steht als Akronym für Most Effective Tactic Available. Je nach Arbeitsfeld gibt es eine konkrete Taktik, die gerade den höchsten Ertrag bringt. Wenn man in einem hochkompetetiven Feld arbeitet, darf man sich nicht leisten das „META“ zu verpassen. Hier ein paar Beispiele: Das META für SEO waren lange Zeit Backlinks; das aktuelle META auf LinkedIn sind Carousel Posts, das aktuelle Meta für Youtube sind Shorts, usw. Social Media ist gut und sinnvoll, um das aktuelle „META“ im Blick zu behalten. Es ist meiner Meinung jedoch kein Tool, um sich „Wissen anzueignen“. Wenn du „Wissen“ und „META“ unterscheidest und dich stark daran hältst nicht bloß zu konsumieren, sondern maximal anzuwenden und zu verinnerlichen, dann folgt der Rest von ganz allein. Viel Erfolg!

Tu dir selbst den Gefallen und warte nicht zu lang damit

Nach der SEO Ausbildung geht es für unsere Absolvent:innen in die Wirtschaft. Welchen Tipp gibst du ihnen mit auf den Weg?

Ich würde jedem empfehlen von Anfang an seiner digitalen Reputation zu arbeiten. Die Frage wer du bist und was du machst, kann heute in nur wenigen Sekunden mit einer einfachen Google Suche beantwortet werden. Geht die Suche leer aus oder zeigt nur ein paar irrelevante Ergebnisse, dann bist du leider (noch) ein Niemand. Findet man jedoch deine Website, dann hast du selbst in der Hand, welche Meinung man sich über dich bildet und wie man sich über dich informiert. Die eigene Website zu erstellen ist etwas von dem jeder, wirklich jeder nur profitieren kann. Egal in welchen Karrierestatium du dich befindest, ob Bewerber, Angestellter, Chef oder Selbstständiger. Sie ist besser als jeder Lebenslauf und jedes Social Media Profil. Du hast mehr Raum, um dich auszudrücken. Mehr Möglichkeiten, um zu zeigen, was du bisher gemacht hast und wozu du in der Lage bist. Du kannst deine Persönlichkeit einbringen und auch die Meinungen und das Wort anderer über dich abbilden. Eine eigene Website signalisiert Seriosität. Die eigene Domain mit der eigenen E-Mail-Adresse zeigt zudem, dass du hinter deinem Namen stehst. Damit fällst du auf und grenzt dich sofort ab zu anderen No-Name-, Gmail- und GMX-Adressen. Deine Website ist dein digitaler Zwilling. Sie kommuniziert passiv, ohne dein Zutun und ist 24/7 verfügbar. Und wenn du sie smart einsetzt, kannst du sie sogar für den Aufbau von langfristigen Beziehungen und sogar Kundenkontakten nutzen via Newsletter und eigener Produkte. Ich könnte dir jetzt 30 weitere Gründe nennen, warum du eine persönliche Website haben solltest, um from Zero To Traffic zu gelangen. Tu dir selbst den Gefallen und warte nicht zu lang damit.

Du bist innerhalb der Szene bekannt und wirst wegen deiner Expertise geschätzt. Welchen Geheimtipp hast du zur Steigerung der eigenen Sichtbarkeit?

Sei immer dort sichtbar, wo deine Peers oder Zielgruppe sich aufhält. Bewirb dich mit den heißen aktuellen oder coolen Nischenthemen bei Konferenzen oder Podcasts. Konferenzen sind eine tolle Möglichkeit, um seine Expertise zu zeigen und ein Standing aufzubauen. Auch Podcasts, Workshops, Webinare von Tool Anbietern und anderen Experten sind gute Gelegenheiten sich von seiner besten Seite zu präsentieren. Je mehr du auf der Bühne, vor der Kamera stehst oder hinterm Mikro stehst, desto leichter wird es für die nächste Session angenommen oder eingeladen zu werden.

Auf welches SEO Tool möchtest du im Berufsalltag nicht mehr verzichten und warum?

Das wichtigste Tool ist ohne Frage die Google Search Console. Die GSC ist das einzige Tool, das reale Ranking Daten liefert. Sie gleichzeitig eine riesige Fundgrube für neue Content-Ideen und Nutzerbedürfnisse. Mit der Search Console allein könnte ich bereits Unmengen an relevantem Content und folglich Traffic generieren. Ansonsten ist SEMrush das Go-To-Tool meiner Wahl. Die Benutzung macht Spaß und die Keyword-Analyse- und Content-Erstellungs-Prozesse sind damit super effizient. Auch das Thema Wettbewerbsbeobachtung ist nicht zu unterschätzen. Ein guter Stratege hat seine Wettbewerber immer Blick. Sun Tzu!

Vor welchen Herausforderungen steht die Online Marketing Branche aktuell?

AI übernimmt die Welt im Sturm. Die Suche verändert sich, das Suchverhalten verändert sich und damit folglich auch Websites und der Skill der Search Engine Optimisation. Ich muss akzeptieren, dass AI Teil meines Alltags werden wird und schaue mir nun ganz genau an, wo AI mich effektiv unterstützen kann. Stichwort „Prompt Engineer“. Ich bin sehr neugierig, wie sich AI-generierter Content in Google schlägt und wie Google und der Nutzer darauf reagieren werden. Auch wird Augmented Reality mittelfristig das Smartphone ablösen, sodass die Interaktion mit der Suche sich mittelfristig komplett verändert. Ich konzentriere mich auf meine Stärken, behalte das META im Blick und arbeite in Zukunft weniger an der Quantität meiner Beziehungen und immer stärker an der Qualität. Das ist für mich die Antwort auf jede Form von Disruption.